Was macht ein modernes Unternehmen aus? Diese Frage beschäftigt uns seit einigen Jahren. Deshalb haben wir in unserem Verlag schon vor längerer Zeit eine Wertediskussion angeschoben. Einer der wichtigsten Punkte: Nachhaltigkeit.

Na klar: Unser Geschäft bedeutet, Papier zu bedrucken. Daran wird auf mittlere Sicht auch kein Weg vorbeiführen. Aber was können wir tun, um auch unter diesen Bedingungen nachhaltig zu wirtschaften? Und was bedeutet Nachhaltigkeit für uns? Wollen wir in unseren Magazinen nur darüber reden, oder tun wir auch selbst etwas dafür?

Um das zu ergründen, haben wir eine Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit ins Leben gerufen. Aufruf ans Team: Wem das wichtig ist, solle sich beteiligen. Und siehe da: Alle unsere Mitarbeitenden wollten und wollen sich einbringen. Wir waren uns schnell einig, dass wir Nachhaltigkeit nicht als Modethema begreifen, sondern als Chance, unseren Beitrag für ein gutes Leben in der Zukunft zu leisten.

Ermutigung haben wir aus der ersten Analyse geschöpft. Wir sind besser, als wir selbst gedacht haben. Mülltrennung, Energiesparen – alles Binsenweisheiten, alles schon auf dem Weg. Die soziale Nachhaltigkeit liegt einem inhabergeführten Unternehmen sowieso im Blut. Ein gesunder Mix unterschiedlicher Generationen mit ihren jeweiligen Stärken aus Innovationskraft, Lebens- und Berufserfahrung ist uns sehr wichtig. Die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und gegebenenfalls auch Pflege gehört unbedingt dazu. Das tun wir beispielsweise auch durch die Digitalisierung unserer Arbeitsprozesse, die wir seit Jahren kontinuierlich vorangetrieben haben. Das hat uns in der Pandemie sehr geholfen. Wir haben erkannt, dass wir mit diesem Ansatz der Nachhaltigkeit auch unsere Attraktivität als Arbeitgeber stärken.

Da wäre dann noch die Sache mit dem Papier. Böse Zungen sagen, wir gehören zu den „Totholzmedien“. Viele unserer Kunden und Partner sagen: „Bleibt bei euren gedruckten Magazinen. Hochwertige Produkte werden immer ihren Markt haben.“ In diesem Sinne halten wir es mit Goethe, der seinen Faust sagen lässt: „Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.“ Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere Magazine auf PEFC-zertifiziertes Papier umzustellen. Dabei handelt es sich um Papier, das aus geprüft nachhaltiger Produktion stammt. Nach rund einem Jahr Erfahrung können wir sagen, dass sich diese Umstellung gelohnt hat. Unsere Hefte sind noch wertiger geworden. Unsere Leser und Geschäftspartner haben uns zu dieser Entscheidung gratuliert.

Besonders wichtig ist für uns aber, dass wir all diese Aktivitäten nicht nur „für die Galerie“ tun, sondern dass diese Diskussion um Nachhaltigkeit von allen in unserem Verlagsteam auch im privaten Leben mitgetragen wird. Ob Müll sammeln beim Spaziergang, ob sammeln von Plastikdeckeln von Wasserflaschen oder säubern von Ufern oder Wasserflächen von Plastikmüll – alle von uns tun im Privaten etwas in Sachen Nachhaltigkeit und Schutz unserer Lebenswelt.

Unsere Aktivitäten wollten wir natürlich auch nach außen hin dokumentieren. Deshalb sind wir nach einem Zertifizierungsprozess seit Ende 2020 Vertragspartner in Thüringer Nachhaltigkeitsabkommen (NAThüringen).

Für uns ist das der Ansporn für weitere Überlegungen. So denken wir beispielsweise derzeit darüber nach, wie wir unsere Mobilitätserfordernisse noch moderner und nachhaltiger ausgestalten können.

Und natürlich werden wir auch weiter darüber reden, wie nachhaltiges Wirtschaften unsere Welt besser machen kann. Aber nicht nur als neunmalkluge Medienleute, sondern als Verlag, der selbst mit gutem Beispiel vorn geht. (tl).